40) Welche Maßnahmen wollen Sie ergreifen, um eine tatsächliche Integration von Menschen, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind, zu erreichen?

Dirk Hilbert

keine Antwort

Albrecht Pallas

Die Dresdner Bevölkerung hat in den letzten Jahren so viel tolles und ehrenamtliches Engagement für Geflüchtete gezeigt. Ich werde weiter Willkommensinitiativen über das lokale Handlungsprogramm stärken und dieses ggf. ausbauen. Insgesamt müssen wir aber die nachbarschaftliche Begegnung stärken, um darüber tatsächliche Integration zu erreichen. Es geht hier auch darum, Menschen zu erreichen, die schon länger da sind, nicht nur jene, die im Asylverfahren stecken. Es braucht bedarfsdeckende Deutschkurse. Wir müssen verhindern, dass Menschen aus Dresden weggehen, weil ihnen die Stimmung in der Stadt auf den Magen schlägt, oder schlimmer: konkret Ablehnung oder gar Gewalt entgegenschlägt. Andere kommen erst gar nicht nach Dresden, weil sie den Eindruck haben, dass andere Städte mit deutlicherer Haltung gegen Alltagsdiskriminierung und Hetze vorgehen. Diese Menschen brauchen volle Solidarität! Und die werden sie von mir bekommen!

Eva Jähnigen

Integration, Lebens- und Arbeitsmöglichkeiten für zugewanderte bzw. geflüchtete Menschen in Dresden zu erreichen, sind für mich als Oberbürgermeisterin eine sehr wichtige Aufgabe – und eine Chance für Dresden. Deshalb will ich sie auskömmlich finanzieren und eng mit der Arbeit der zuständigen Behörden in der Stadtverwaltung vernetzen. Dazu gehört auch, dass ich interkulturelle Kompetenz innerhalb der Stadtverwaltung fördern und auf einen integrationsfördernden Arbeitsstandard insbesondere bei der Sozial- und Ausländerbehörde achten werde.

Projekte und Maßnahmen, die die interkulturelle Sicht in unserer Stadt fördern, sind mir besonders wichtig, damit Dresden weltoffener wird und so als Wirtschafts-, Kultur- und Wissenschaftsstandort im überregionalen Wettbewerb besteht. Die Entwicklung eines interkulturellen Zentrums am Standort des Kulturkraftwerkes werde ich fördern. 

Als Oberbürgermeisterin werde ich die Kompetenz der Betroffenen, der Initiativen und Fachkräfte einbeziehen und in einem Integrationsgipfel im Herbst gemeinsam mit Vertreter*innen des Ausländerbeirates und Stadtrates über den erreichten Stand, die aktuellen Problemstellungen und den Handlungsbedarf in unserer Stadt verständigen. Daraus resultierende, kurzfristige Maßnahmen können dann noch in den Beratungen für den Stadthaushalt 2023/24 Berücksichtigung finden.

André Schollbach

Hier konnte bereits eine wichtige Maßnahme im Stadtrat durchgesetzt werden, für die wir lange gekämpft haben, nämlich die Einführung einer elektronischen Gesundheitskarte für Geflüchtete. Damit konnten wir einen wirksamen Beitrag zur Erleichterung der Situation der betroffenen Menschen leisten. Die Integrations- und Ausländerbeauftragte der Stadt Dresden hat kürzlich den „Aktionsplan Integration 2022 bis 2026“ mit einer Vielzahl von Maßnahmen vorgelegt. Diesen gilt es nun umzusetzen.

Dr. Martin Schulte-Wissermann

Zunächst gefällt mir die Wortgruppe ‘tatsächliche Integration’ in der Frage nicht. Es impliziert, dass es sowas wie ‘un-tatsächliche Integration’ gäbe. Für mein Dafürhalten haben sich die meisten Menschen in Dresden hervorragend integriert – ob sie nun aus dem Umland, anderen Bundesländern, der EU oder von noch weiter weg gekommen sind.
Worauf die Frage abzielt, ist wahrscheinlich: welche Verbesserungen muss es bei der Integration geben? Hier ist zu nennen, dass ‘Integration’ ein Prozess ist. Es ist nicht damit getan, sich nur in den ersten Wochen um Obdach zu kümmern. Es ist vielmehr längerfristig und individuell abgestimmt für Sprachkurse, soziale Beratung, Hilfe bei der Wohnungs- und Jobsuche zu sorgen. Hierzu werde ich als OB ämterübergreifend ein Bewusstsein schaffen, das ‘Fremde’ nicht ‘fremd’ sondern ein Zugewinn sind.

Jan Pöhnisch

Migration kann auch eine Chance sein, gerade in Bezug auf den vorherrschenden Fachkräftemangel. Für den Lohn einer deutschen Krankenschwester kann man beispielsweise locker drei Afrikaner beschäftigen. Die Krankenschwester müsste dann zum Ausgleich selbstverständlich abgeschoben werden.

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